Das Leben als Lehrmeister

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Menschen und Ereignisse werden nun in unser Leben gezogen, die wir für unsere Entwicklung benötigen. D. h. je nachdem, welche Richtung wir in unserem Leben einschlagen, schicken die spirituellen Kräfte genau das in unser Leben, womit wir am besten vorankommen. Man könnte ganz nach dem spirituellen Gesetz der Anziehung sagen: Wir ziehen die Umstände an, die uns am besten helfen, den den eigenen Seelenplan zu erfüllen.

Das Leben ist wie ein weiser Lehrmeister, der uns durch Erfahrungen leitet und uns lehrt, die Schönheit in jedem Moment zu finden. Es schenkt uns Lektionen, die unsere Seelen stärken und unseren Geist erweitern. Jeder Schritt, den wir gehen, jede Herausforderung, die wir meistern, ist ein Teil dieser wundervollen Reise, die uns formt und gedeihen lässt.

Das Leben lehrt uns
nicht durch Worte,
sondern durch Erfahrungen.

Betina Graf

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Das Leben meint es gut mit uns?

„Das Leben meint es gut mit uns.“ Stimmt das? Nicht immer und zu allen Zeiten würden wir dieser Aussage zustimmen. Für viele Menschen gleicht das Leben eher einem Kampf. Einem Kampf um die pure Existenz, einem Kampf gegen Krankheit und innere Nöte, und vielleicht auch ein Ringen mit den Herausforderungen, die sich uns täglich stellen. Da scheint es schwer vorstellbar, dass das Leben – egal was kommt – es immer gut mit uns meinen soll.

Das Menschsein ist wie ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.

Eine Freude, eine Depression,
eine Niedertracht – eine kurze Bewusstheit,
kommt als unerwarteter Besucher.

Heiße sie alle willkommen und bewirte sie!
Selbst wenn es eine Menge Kummer ist,
die gewaltsam dein Haus leerfegen
von seinem Mobiliar,
behandle jeden Gast würdevoll.
Er könnte dich freimachen
für neue Freuden.

Der dunkle Gedanke, die Scham, die Bosheit,
begrüße sie lachend an der Tür, und lade sie ein.

Sei dankbar für jeden, der kommt,
weil jeder als ein Führer
aus dem Jenseits geschickt wurde.

Rumi

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Der Seelenplan

Das Leben ist nicht einfach. Egal ob arm oder reich, egal welchen Alters, die Menschen werden im Leben vor Herausforderungen gestellt.

Viele Ereignisse
in unserem Leben
sind für die Entfaltung
der inneren Lebensaufgaben
im Höheren, im Seelenplan,
also bereits vor der
Inkarnation angelegt
worden.

Jana Haas und Werner Wider, Der Seelenplan, Trinity-Verlag, 3. Auflage 2014, Seite 49

Doch genauer betrachtet, wann ist das Leben ein Kampf? Es ist dann ein Kampf, wenn wir uns gegen die Ereignisse stellen, die in unserem Leben eintreten. Also wenn wir gegen das ankämpfen, was uns passiert. Die erste Lehre, die wir aus dem Leben ziehen können, könnte also sein:

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wenn wir krank werden, wenn ein Projekt scheitert, … alle diese „Wenns“ gehören zu den Begebenheiten auf unserem Lebensweg, die wir gerne anders hätten. Kann aus etwas, das wir gerne anders hätten, etwas Gutes entstehen?

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Dankbarkeit für die kleinen Freuden des Alltags entwickeln

Wie können wir nun eine hoffnungsvolle und positive Sichtweise auf unser Dasein entwickeln? Wir können ungeachtet der Herausforderungen und Widrigkeiten, die das Leben uns manchmal präsentiert, im Kern ein wohlwollendes Universum annehmen, das unser Bestes im Sinn hat.

Diese Perspektive ermutigt uns, Schwierigkeiten nicht nur als Hindernisse, sondern auch als Gelegenheiten zum Lernen zu betrachten. Jede Hürde, jeder Rückschlag birgt eine Lektion in sich, die uns hilft, stärker und weiser zu werden. So wie ein Muskel durch Widerstand gestärkt wird, können auch wir durch die Überwindung von Schwierigkeiten an innerer Stärke gewinnen.

Diese Sichtweise bedeutet auch, Dankbarkeit für die kleinen Freuden des Alltags zu entwickeln. Die Sonne, die durch die Wolken bricht, ein unerwartetes Lächeln von einem Fremden, oder das beruhigende Geräusch des Regens – all dies sind Beispiele dafür, wie das Leben uns mit Schönheit und Freude beschenkt.

Denken wir daran, dass jeder Moment wertvoll ist. Wir können lernen, im Hier und Jetzt zu leben und jeden Augenblick zu schätzen. Anstatt uns von Sorgen über die Zukunft oder Bedauern über die Vergangenheit gefangen nehmen zu lassen, können wir jeden neuen Tag als eine frische Möglichkeit sehen, das Beste aus unserem Leben zu machen.

Diese Einstellung fördert ein Gefühl des Vertrauens in das Leben. Anstatt von Angst und Unsicherheit beherrscht zu werden, können wir uns entscheiden, auf die positiven Aspekte unseres Lebens zu vertrauen und zu glauben, dass selbst in schwierigen Zeiten etwas Gutes auf uns wartet.

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Ein Ideal wählen und – trotz allem – danach leben

Es gehört wohl ein gutes Maß an Bewusstheit und Integrität dazu, sozusagen trotz der äußeren Umstände ein Leben nach seinen eigenen, inneren Werten zu führen. Nicht aufzugeben, sondern sich vielleicht manchmal auch durch Schwierigkeiten „durchzuwurschteln“ und den Kopf nicht hängen zu lassen.

Irgendetwas in unserem Inneren sagt uns, nicht aufzugeben. Dieses „Irgendetwas“ kann sich zu einem Ideal entwickeln. Ein Ideal kann dazu dienen, im Dschungel des Lebens seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Ein innerer Maßstab oder Wegweiser, der einen leiten kann.

Im Dschungel des Lebens
ist ein Ideal wie eine Laterne,
die den Weg erhellt und
die nächsten Schritte aufzeigt.

Betina Graf

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Sich ein Beispiel an Vorbildern nehmen

Es gibt Menschen, die wir uns zum Vorbild nehmen können, die in herausfordernden Zeiten für ihre Ideale gekämpft haben. Sie verdeutlichen uns, dass wir nicht allein sind, und dass es grundsätzlich möglich ist, trotz Hindernisse im Leben nach einem Ideal zu leben und im eigenen Leben sowie im Leben anderer Menschen Gutes zu bewirken. Im Prinzip geht es hierbei um die Frage nach dem Sinn des Lebens.

• Mahatma Gandhi: Gandhi war ein führender Aktivist und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Er setzte sich für Gewaltfreiheit (Ahimsa) und zivilen Ungehorsam als Mittel zur Erreichung politischer und sozialer Ziele ein.
• Nelson Mandela: Als Anti-Apartheid-Kämpfer und späterer Präsident Südafrikas setzte sich Mandela für Gleichheit, Freiheit und Versöhnung ein. Trotz 27 Jahren Gefängnis ließ er nicht von seinem Kampf gegen das Apartheid-Regime ab.
• Rosa Parks: Als afroamerikanische Bürgerrechtlerin wurde sie berühmt, als sie sich weigerte, ihren Sitzplatz im Bus an einen weißen Fahrgast abzugeben. Ihr Akt des Widerstands wurde zu einem wichtigen Symbol in der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
• Malala Yousafzai: Eine pakistanische Aktivistin und jüngste Nobelpreisträgerin, die sich für die Bildung von Mädchen einsetzt. Trotz eines Attentats der Taliban aufgrund ihres Engagements setzt sie sich weiterhin für das Recht auf Bildung ein.
• Martin Luther King Jr.: Eine Schlüsselfigur der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, bekannt für seine Philosophie der Gewaltfreiheit und seine berühmte Rede „I Have a Dream“.
• Dietrich Bonhoeffer: Ein deutscher Theologe und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Bonhoeffer setzte sich für die christlichen Werte und gegen die nationalsozialistische Ideologie ein. Trotz der Gefahr für sein eigenes Leben beteiligte er sich aktiv am Widerstand gegen Hitler und wurde für seinen Mut und seine Überzeugungen letztendlich hingerichtet.
• Dr. Nawal El Saadawi: Eine ägyptische Feministin, Schriftstellerin, Aktivistin und Ärztin, die sich unermüdlich gegen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) einsetzte. El Saadawi war bekannt für ihre mutige Haltung und ihre unerschrockene Kritik an den sozialen und kulturellen Normen, die zu Unterdrückung und Ungleichheit von Frauen in Ägypten und darüber hinaus führen.

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Ein Ideal, das den eigenen Überzeugungen entspricht

Nach einem Ideal zu leben bedeutet, sich von tief verwurzelten Überzeugungen und Werten leiten zu lassen, die das eigene Handeln und Denken prägen. Es ist ein bewusster Weg, der sowohl Selbstreflexion als auch Entschlossenheit erfordert, um das eigene Leben in Einklang mit diesen Prinzipien zu gestalten.

Ein Leben nach einem Ideal ist vergleichbar mit dem Navigieren eines Schiffes auf offener See, wobei das Ideal der Kompass ist, der die Richtung weist. Es bietet Orientierung, besonders in Zeiten der Unsicherheit oder des Zweifels. Dies kann bedeuten, Entscheidungen zu treffen, die nicht immer den einfachsten oder bequemsten Weg darstellen, sondern die in Einklang mit Ihren Überzeugungen einem höheren Zweck dienen.

Solch ein Lebensweg ermutigt zu Authentizität und Integrität. Es bedeutet, treu zu sich selbst und den eigenen Überzeugungen zu stehen, auch wenn dies Konflikte mit der vorherrschenden Meinung oder gesellschaftlichen Erwartungen mit sich bringen kann (wie auch die obigen Beispiele mit den Vorbildern zeigen). In der Praxis kann dies bedeuten, sich für Gerechtigkeit einzusetzen, sich persönlich und beruflich ethisch zu verhalten oder bewusste Entscheidungen zu treffen, die die Umwelt und die Gemeinschaft respektieren.

Leben nach einem Ideal erfordert, sich selbst weiterzuentwickeln. Es geht darum, sich kontinuierlich zu hinterfragen, zu lernen und zu wachsen. Dieser Prozess kann Herausforderungen mit sich bringen, da er eine tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Werten beinhaltet.

Es stellen sich zum Beispiel Fragen wie: Was sind meine Werte und Überzeugungen? Wie gut spiegeln meine aktuellen Handlungen und Entscheidungen diese Werte wider? Welche Gewohnheiten kann ich entwickeln oder ändern, um meinem Ideal näher zu kommen? Gibt es Bereiche in meinem Leben, wo ich Kompromisse eingehe, und warum?

Ein kongruentes Leben, das nach bewussten Werten ausgerichtet ist, kann Erfüllung und Sinn bringen. Menschen, die nach ihren Idealen leben, können ein starkes Gefühl von Zufriedenheit und Selbstverwirklichung erfahren, auch wenn es vielleicht gängigen Maßstäben des Erfolgs gar nicht gerecht wird. Sie wissen, dass ihr Handeln nicht nur ihrem eigenen Wohl dient, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt um sie herum hat.

Die zweite Lehre könnte also sein: Finde ein nützliches Ideal, das dir als Wegweiser im Leben dient. Ein solches Ideal macht uns unabhängig von den äußeren Umständen. Ja, es ist sogar möglich, dass dadurch scheinbar unerträgliche Umstände uns nicht leiden lassen, sondern uns bestärken, weil wir wissen, was unser Weg ist und warum wir was tun.

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Auf die innere Stimme hören

Haben Sie Ihr Ideal gefunden? Eines, das in Ihrem Innern eine gute Resonanz findet? Dann geht es nun darum, wie Sie Ihrem Ideal folgen können. Dazu kann Ihnen Ihre innere Stimme dienen. Indem Sie lernen, auf Ihre innere Stimme zu hören, können Sie Entscheidungen treffen, die besser zu Ihnen passen. Es geht darum, einen Moment innezuhalten, bevor Sie handeln, und sich selbst die Frage zu stellen: „Fühlt sich das richtig an?“ oder „Was sagt mein Bauchgefühl dazu?“.

Es ist auch wichtig, die Balance zwischen Intuition und rationaler Analyse zu finden. Ihre innere Stimme gibt Ihnen den ersten Hinweis, aber es ist genauso wichtig, die Dinge logisch zu durchdenken und alle Fakten zu berücksichtigen.

Die Stärkung Ihrer Intuition und das Vertrauen in Ihre innere Stimme ist ein Prozess. Es kann durch Achtsamkeitsübungen, Meditation oder einfach durch regelmäßiges Innehalten und Reflektieren über Ihre Gefühle und Gedanken gefördert werden. Mit der Zeit wird es Ihnen leichter fallen, diese innere Stimme als Führung zu erkennen und ihr zu vertrauen. Und genau das könnte die dritte Lehre sein: Lausche der inneren Stimme deines Herzens und erlaube ihr, dir als Wegweiser zu dienen.

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Das Leben als Lehrmeister in Bezug auf unser eigenes Ideal

Jetzt verstehen wir vielleicht, wie es gelingen kann, unseren eigenen Weg im Leben zu finden, und die Ereignisse des Lebens als guten Lehrmeister zu sehen: Erwünschte und unerwünschte Ereignisse im Leben können für uns nun Bewährungsproben sein, wie wir unser Ideal in der Realität verwirklichen. Schlimme Ereignisse brauchen uns nicht mehr dauerhaft niederdrücken oder verzweifeln lassen. Wir können nun die Perspektive unseres Ideals einnehmen und dieses als – eigenen – Maßstab zu einem gelingenden Umgang mit herausfordernden Situationen nehmen.

Das bedeutet: Unerwünschte Ereignisse wie Rückschläge, Misserfolge oder schwierige Zeiten, sind die härtesten Prüfsteine für unsere Ideale. Sie testen unsere Fähigkeit, treu zu unseren Überzeugungen zu stehen, auch wenn es schwierig ist. Diese Herausforderungen bieten uns die Möglichkeit, Resilienz, Geduld und Mitgefühl – sowohl mit uns selbst als auch mit anderen – zu entwickeln. Sie lehren uns, inmitten von Widrigkeiten standhaft zu bleiben und aus schwierigen Erfahrungen zu lernen.

Die Betrachtung dieser Ereignisse als Bewährungsproben hilft uns, nicht von ihnen niederdrückt zu werden. Statt uns von den Herausforderungen des Lebens überwältigen zu lassen, können wir sie als Chancen zur persönlichen Entwicklung und zur Verwirklichung unserer Ideale ansehen – wie ein Diamant, der vom Leben geschliffen wird.

Diese Einstellung ermöglicht es uns, eine proaktivere und optimistischere Haltung gegenüber dem Leben einzunehmen. Anstatt von Ereignissen beherrscht zu werden, nutzen wir sie als Werkzeuge für unser Wachstum und als Wege, unsere tiefsten Überzeugungen in der realen Welt zu manifestieren.

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Schöne Sprüche darüber, was und wie uns das Leben lehren kann

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Vielleicht ist dieses Geschenk (Selbst-)Erkenntnis, Dankbarkeit, eine neue Freundschaft oder die Möglichkeit, die Gunst der Stunde zum eigenen Vorteil zu nutzen. Es kann auf jeden Fall helfen, Probleme nicht als Ärgernisse, sondern als potentielle Chance zu betrachten.

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Anders ausgedrückt: Gott kann man sowohl im Schönen als auch im Schrecklichen finden. Ob allerdings auch das Schöne wie das Schreckliche sein Werk ist, darüber streiten sich die Gelehrten seit Jahrhunderten.

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Sich selbst erkennen zu können und zu wissen, wer man ist, ist eine der größten Leistungen im Leben. Man kann dieses Wissen nicht in der Schule oder aus einem Buch lernen und man muss bereit sein, auch die eigenen Makel und Fehler zu sehen, wenn man sich nicht belügen will. Das erfordert innere Größe.

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