Rituale zur Tarotkartenlegung

7 persönliche Rituale zum Tarotkarten-Legen

von Betina Graf

Rituale zur Tarotkartenlegung

Wenn Sie eine Tarotkarten-Legung planen, wie gehen Sie dabei vor? Nehmen Sie die Karten einfach in die Hand, mischen sie und legen los? Oder haben Sie ein bestimmtes Ritual, eine festgelegte Abfolge von Schritten, die Sie in einen ruhigen, fokussierten Zustand bringen und die Karten für die bevorstehende Kartenlegung vorbereiten?

Das Geheimnis einer wirklich aufschlussreichen Tarot-Legung beginnt nicht erst mit dem Ziehen der Karten, sondern schon mit der Aufbewahrung und Vorbereitung – einer bewussten, achtsamen Praxis, die Sie und Ihre Karten in Einklang bringen soll.

In diesem Beitrag stelle ich Ihnen 7 Rituale vor, die Ihre Tarotkarten-Legungen auf ein neues Niveau heben können. Diese Rituale helfen Ihnen nicht nur dabei, eine tiefere Verbindung zu Ihren Karten herzustellen, sondern sie fördern auch Ihre Intuition und sollen dafür sorgen, dass jede Kartenlegung klar, fokussiert und energetisch rein ist.


1. Ritual: Reinigung der Tarotkarten

Da Tarotkarten meist aus Papier sind, kann man diese nicht einfach mit einem feuchten Tuch abwischen, wie man es vielleicht bei anderen Gegenständen tun würde.

Die Reinigung der Tarotkarten ist daher eine energetische und symbolische Praxis, die ohne physische Berührung der Karten erfolgt.

Stattdessen greifen Tarot-Praktizierende auf verschiedene Methoden zurück, die den Karten helfen sollen, ihre energetische Reinheit zu bewahren. Und vor allem: Sie sollen dadurch von möglichen Einflüssen früherer Legungen oder Berührungen befreit werden.

Energetische Reinigungstechniken:

  • Räuchern: Eine der gängigsten Methoden ist das Räuchern. Dabei werden die Karten vorsichtig über den Rauch von reinigenden Kräutern wie Salbei, Palo Santo oder Weihrauch geschwenkt. Der aufsteigende Rauch durchdringt die Karten und soll auf sanfte Weise jegliche negative Energie entfernen.
  • Mondlicht: Einige Kartenleger*innen legen ihre Karten über Nacht in das Licht eines Vollmondes. Diese Methode soll die reinigende Energie des Mondes nutzen, um die Karten „aufzuladen“ und energetisch zu klären, ohne dass eine physische Reinigung erforderlich ist.
  • Kristalle: Die Tarotkarten werden neben oder auf Kristalle wie Amethyst oder Selenit gelegt, um die Karten zu reinigen. Diesen Kristallen spricht man die Fähigkeit zu, negative Energien zu absorbieren oder die Karten energetisch wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Visualisierung: Eine weitere Methode besteht darin, sich vorzustellen, wie weißes oder goldenes Licht die Karten umhüllt und sie von allen fremden Energien reinigt. Dies ist eine einfache Technik, die besonders dann hilfreich ist, wenn physische Methoden nicht angewendet werden können.

2. Eine ruhige und spirituelle Atmosphäre im Raum schaffen

Ein gut vorbereiteter Raum schafft die ideale Atmosphäre für eine klare und fokussierte Kartenlegung. Hier sind einige inspirierende und praxisnahe Tipps, wie Sie Ihren Raum für das Kartenlegen vorbereiten können:

  • Schalten Sie störende Geräte wie Fernseher oder laute Musik aus. Wenn nötig, schließen Sie Fenster und Türen, um Außengeräusche zu minimieren.
  • Achten Sie darauf, dass der Raum sauber und ordentlich ist. Reinigen Sie ihn gegebenenfalls.
  • Nach der physischen Reinigung des Raumes können Sie, zum Beispiel über ein passendes YouTube-Video, eine Klangschalenreinigung des Raumes vollziehen.
  • Alternativ können Sie den Raum räuchern, indem Sie Salbei, Palo Santo oder Weihrauch dafür benutzen. Gehen Sie dabei langsam durch den Raum und lassen Sie den Rauch in jede Ecke dringen. Konzentrieren Sie sich darauf, alle negativen Energien loszulassen und den Raum für Ihre spirituelle Arbeit vorzubereiten.
  • Sie können – müssen aber nicht -, während der Kartenlegung leise, meditative Musik abspielen, die den Raum mit einer sanften, entspannenden Atmosphäre füllt. Achten Sie darauf, dass die Musik instrumental und beruhigend ist, um Ihre Konzentration zu unterstützen.
  • Abschließend können Sie den Raum segnen. Sprechen Sie ein Gebet oder eine Affirmation, um den Raum mit positiver Energie zu füllen. Dies kann eine einfache Aussage sein wie: „Ich segne diesen Raum mit Licht und Liebe.“

3. Ein spirituelles Setup am Tisch herstellen

Es muss nicht immer ein eigener Tisch sein, auf dem man Tarotkarten legt. Gerade für Kartenleger*innen, die Tarot als privates Hobby betreiben, ist es in der Regel der Wohnzimmertisch, der als Ort für die Kartenlegungen gewählt wird.

Ein spirituelles Setup am Tisch herzustellen, kann erstaunlich einfach und doch unglaublich wirkungsvoll sein. Manchmal genügt es, ein paar kleine Details zu verändern, um aus einem gewöhnlichen Wohnzimmertisch einen magischen Ort zu machen, an dem Tarot-Legungen zu einem spirituellen Erlebnis werden. Aber wie können Sie das erreichen?

Beginnen Sie mit einem schönen Tarot-Tuch. Ein einfaches Tuch, das Sie über den Tisch legen, verwandelt ihn sofort. Es muss nicht aufwendig sein, aber es schafft sofort eine Verbindung zu dem, was gleich geschehen wird. Ein Esstisch oder Wohnzimmertisch, der im Alltag benutzt wird, erhält dadurch ein ganz neues Ambiente – ruhig, konzentriert, fast schon heilig. Ein solches Tuch kann mehr bewirken, als man denkt.

Aber das ist erst der Anfang. Haben Sie schon einmal daran gedacht, den Raum in Kerzenlicht zu tauchen? Eine oder zwei Kerzen auf dem Tisch können den Raum ein sanftes, warmes Licht geben und eine beruhigende Atmosphäre schaffen.

Wenn Sie es noch spiritueller mögen, fügen Sie Kristalle hinzu. Stellen Sie sich vor, wie ein Bergkristall oder ein Rosenquarz neben den Karten liegt und seine Energie ausstrahlt. Eine kleine Sammlung von Kristallen, vielleicht sogar in den Ecken des Tisches platziert, kann einen Schutzraum schaffen, der Ihre Intuition stärken soll.

Ein Schälchen Salz neben der Tarotkartenlegung soll negative Einflüsse neutralisieren. Es soll helfen, eine klare, ruhige Atmosphäre zu schaffen. Frisches Salz nach jeder Legung verstärkt diesen Effekt.

Wenn Sie mit umgekehrten Tarotkarten arbeiten, legen Sie sich zum Beispiel zwei Würfel bereit, um die Anzahl der umzukehrenden Karten zu bestimmen. Oder nutzen Sie den Zufallsgenerator für eine Zufallszahl zwischen 1 und 10 für denselben Zweck.

Vergessen Sie nicht die Kraft der persönlichen Gegenstände. Ein kleines Symbol, das Ihnen viel bedeutet, eine Statuette, die Ihre spirituellen Überzeugungen widerspiegelt, oder vielleicht ein besonderer Stein – diese kleinen Details machen den Raum zu Ihrem eigenen.

So wird aus einem einfachen Wohnzimmertisch ein fast magischer Ort, an dem jede Tarot-Legung zu einem besonderen Erlebnis werden kann – auch, wenn Sie nur für sich selbst die Karten legen.


4. Die Tarotkartenlegung vorbereiten

Bevor Sie Ihre Karten legen, nehmen Sie sich ein paar Minuten, um zur Ruhe zu kommen. Finden Sie einen bequemen Sitzplatz, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Atmen Sie tief ein und aus, und lassen Sie mit jedem Atemzug Anspannung und Ablenkung los.

Visualisieren Sie, wie Ihre Gedanken und Sorgen für einen Moment beiseitegeschoben werden, damit Ihr Geist klar und empfänglich wird. Eine kurze, 5- bis 10-minütige Meditation kann hier sehr hilfreich sein. Sie können sich dabei auch auf ein einfaches Mantra konzentrieren, wie „Klarheit und Einsicht“ oder „Offenheit und Vertrauen“.

Nachdem Sie zur Ruhe gekommen sind, überlegen Sie sich, worauf Sie sich bei dieser Legung konzentrieren möchten. Es ist hilfreich, eine klare, spezifische Frage zu stellen, damit die Tarotkarten Ihnen präzise Antworten geben können.

Schreiben Sie die Frage in Ihr Tarot-Tagebuch oder auf ein separates Blatt Papier. Achten Sie darauf, die Frage offen und nicht zu eng zu formulieren, damit die Karten Ihnen Raum für Interpretationen bieten.

Zum Beispiel könnte die Frage lauten:

  • „Was sollte ich in Bezug auf mein Liebesleben in den kommenden Wochen beachten?“ oder
  • „Welche Schritte kann ich unternehmen, um in meinem Beruf mehr Erfüllung zu finden?“

Durch das Aufschreiben der Frage schaffen Sie eine klare Absicht, die Ihnen hilft, während der Kartenlegung fokussiert zu bleiben.


5. Das passende Kartenlegesystem wählen

Nun kommt der entscheidende Schritt:

Welche Kartenlegung passt am besten zu Ihrer Frage?

Es gibt verschiedene Legesysteme, die je nach Thema und Situation sinnvoll sein können. Sie sollten sich dabei an der Art Ihrer Frage orientieren.

Für eine einfache oder direkte Frage: Wählen Sie eine Ein-Karten-Legung oder eine Drei-Karten-Legung. Bei der Ein-Karten-Legung ziehen Sie nur eine Karte, um eine klare, prägnante Antwort zu erhalten. Die Drei-Karten-Legung eignet sich, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder auch „Herausforderung“, „was hilft mir“, „was kommt auf mich zu“ zu beleuchten.

Für komplexere Themen: Nutzen Sie das keltische Kreuz, das Ihnen detaillierte Einblicke in die verschiedenen Aspekte Ihrer Frage gibt. Diese Kartenlegung eignet sich besonders für umfassende Themen wie Lebensentscheidungen oder persönliche Entwicklungen.

Für Entscheidungen: Falls Sie vor einer Wahl stehen, könnte die Zwei-Wege-Legung hilfreich sein. Diese zeigt Ihnen zwei verschiedene Möglichkeiten oder Wege auf, damit Sie besser verstehen, welche Konsequenzen jeder Pfad hat.

Entscheiden Sie intuitiv, welches Kartenlegesystem für Ihre Frage am passendsten ist. Wenn Sie unsicher sind, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – Ihre Intuition wird Ihnen die richtige Antwort geben.

Nachdem Sie die Kartenlegung ausgewählt haben, bereiten Sie sich darauf vor, die Karten zu mischen und auszulegen. Bevor Sie beginnen, können Sie die Karten in Ihren Händen halten und sich nochmals auf Ihre Frage konzentrieren.

Visualisieren Sie, wie die Antwort bereits in den Karten ruht und durch das Ziehen der Karten zu Ihnen kommen wird. Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Verbindung zu den Karten herstellen und sie Ihnen den Rat geben, den Sie brauchen.

Mit dieser inneren Sammlung und der klaren Absicht wird Ihre Tarotkartenlegung ein bewusstes Ritual, das Ihnen wertvolle Einsichten und Antworten liefern kann.


6. Ein Tarot-Tagebuch führen

Wenn Sie die gelegten Tarotkarten nur fotografieren, sagt mir meine Erfahrung, dass diese dann in den Tiefen der eigenen Bildersammlung verschwinden. Die aufmerksamkeitsstarken Highlights mancher Kartenlegungen werden im Gedächtnis behalten. Doch viele gute Einsichten gehen unter.

Deshalb kann es empfehlenswert sein, sich ein kleines Tarot-Tagebuch anzulegen.

Ein Tarot-Tagebuch bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Gedanken und Eindrücke zu jeder Kartenlegung festzuhalten und die Entwicklungen über die Zeit hinweg besser zu verfolgen.

Durch das Aufschreiben der gezogenen Karten und der damit verbundenen Einsichten werden die Bedeutungen tiefer verankert. Zudem können Sie im Nachhinein auf vergangene Legungen zurückblicken und Muster oder wiederkehrende Themen erkennen.

Ein Tarot-Tagebuch kann ganz nach Ihren Vorlieben gestaltet werden – es ist Ihr persönlicher Begleiter bei den Kartenlegungen. Hier sind einige konkrete Ideen, wie Sie es aufbauen können:

  • Wählen Sie ein Notizbuch, das Ihnen gefällt und das Sie gerne in die Hand nehmen. Es könnte ein schlichtes Journal oder ein Buch mit schönen, symbolischen Mustern sein. Wichtig ist, dass es sich für Sie besonders anfühlt.
  • Starten Sie jede Eintragung mit dem Datum und, wenn Sie eine spezielle Frage an die Karten hatten, notieren Sie diese zu Beginn. Dies hilft Ihnen später, den Kontext der Legung besser zu verstehen.
  • Notieren Sie sich die Karten, die Sie gezogen haben. Sie können entweder die Namen der Karten aufschreiben oder – wenn Sie visuell arbeiten möchten – kleine Skizzen der Karten hinzufügen oder ein Foto einkleben, falls Sie lieber mit Papier arbeiten.
  • Schreiben Sie Ihre Gedanken, Eindrücke und Lehren nieder, die Sie aus der Kartenlegung erhalten haben. Hat sich Ihnen etwas Unerwartetes offenbart? Auch Ihre Gefühle spielen eine Rolle. Zum Beispiel: „Der Narr war unerwartet in meiner Legung. Es fühlt sich an, als stünde ein Neuanfang bevor, der mich reizen, aber auch verunsichern könnte.“
  • Blättern Sie hin und wieder Ihr Tarot-Tagebuch durch. Dadurch kann es zu einem ganz persönlichen Wegbegleiter in Ihrem Leben werden.

7. Der passende Platz zur Aufbewahrung der Tarotkarten

Eine beliebte Möglichkeit die Tarotkarten aufzubewahren ist, die Karten in ein weiches Tuch aus Seide oder Baumwolle zu wickeln. Das schützt sie und schafft gleichzeitig eine besondere Atmosphäre.

Viele legen ihre Karten auch in eine schöne Holzschachtel oder eine kleine Truhe. Eine Box mit persönlichem Design oder Symbolen kann das Gefühl der Verbundenheit verstärken. Wichtig ist, dass Sie die Karten an einem ruhigen Ort aufbewahren, der nur für Ihre spirituelle Praxis vorgesehen ist. Ein kleines Regal, eine Kommode oder ein Altar wären ideal.

Neben dem physischen Schutz ist die energetische Pflege Ihrer Karten entscheidend. Sie können sie ab und zu über Räucherwerk halten, bei Vollmondlicht aufladen oder einfach sanft auf den Stapel klopfen, um alte Energien loszulassen. Diese kleinen Rituale helfen, die Verbindung zu den Karten klar und frisch zu halten.

Mit liebevoller Aufbewahrung und regelmäßiger Pflege werden Ihre Tarotkarten zu einem wertvollen Begleiter auf Ihrem Lebensweg.


Kostenlose Online-Tarot Kartenlegungen



5 2 Ratings
Ihre Bewertung
Kommentare abonnieren
Mich benachrichtigen
0 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
0
Seite bewerten und kommentieren ...x